Carsten Kaufhold wurde 1967 in Berlin-Tempelhof geboren. Er studierte an der Universität der Künste in Berlin bei Professor Helmut Otto sowie bei F.W. Bernstein, Mitbegründer des Satire-Magazins Titanic und langjähriger Weggefährte des verstorbenen Dichters Robert Gernhardt. Er lebt und arbeitet in Berlin-Neukölln, dem neuen Hotspot der Berliner Kunstszene.

Das künstlerische Schaffen von Carsten Kaufhold steht formal in der Tradition der Berliner Vedutenmalerei: Photorealistische Ansichten aus der Stadt Berlin. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern aus den vergangenen drei Jahrhunderten wählt er aber nicht Prachtstrassen oder Paläste als Sujets seiner Bilder, sondern schmucklose Häuser, Hinterhöfe, Garagen, Strassenzüge oder auch Innenansichten. Dabei legt er den Fokus ganz auf die Dinge seines Interesses und verzichtet auf eine grossflächige Einbettung derselben in ein Panorama oder eine Landschaft. So steuert er unseren Blick schonungslos direkt auf die alltäglich Normalität der uns umgebenden Welt - frei von Pathos und Verklärung. Dies wird durch das Fehlen von Menschen noch unterstrichen, so dass wir sein Berlin als an einen scheinbar verlassenen Ort zu sehen bekommen. Allerding, ob vom Künstler beabsichtigt oder nicht, zeigt sich ohne diesen Balast auch die versteckte Schönheit und zufällige Ausgewogenheit, welche in der menschengestalteten Stadtwelt liegt.

Vielleicht schreibt deshalb auch der Kunsthistoriker Martin Steffens über Carsten Kaufhold, dass er hier „nach Jahren des Punks und des Verlorengehens seinen Ort gefunden“ habe. Jedenfalls dankt die Berliner Kunstszene dem Künstler diese ehrlichen und handwerklich äusserst präzisen Arbeiten mit einer ständig zunehmenden Aufmerksamkeit, die auch über die Grenzen der deutschen Hauptstadt hinaus wirkt und Carsten Kaufhold in den letzten Jahren zu vielen Ausstellungen und Einladungen an Messen verholfen hat. Wir sind stolz und freuen uns, dass wir an den Kunst-Tagen sechs seiner jüngeren Werke präsentieren zu dürfen.