Niklaus Wenger (*1978) hat an der Hochschule der Künste in Bern studiert, wo er auch heute lebt und arbeitet. Sein Werk besteht hauptsächlich aus Objekten, die er aus Baustoffen wie Beton, Holz und Gips herstellt. Neben seiner handwerklichen Perfektion überzeugt seine konsequente Beschränkung auf wenige Gestaltungselemente. Mit dieser in der Tradition des Minimalismus’ stehenden Verdichtung durch Reduktion sticht er aus dem zeitgenössischen Kunstschaffen der Schweiz hervor. Dafür hat er 2011 mit dem Hauptpreis des Aeschlimann Corti Stipendiums die verdiente Anerkennung der Bernischen Kunstgesellschaft erhalten.
Anlässlich der Kunst-Tage wird Niklaus Wenger in Interaktion mit den Gästen ein Werk schaffen: Von den Besucherinnen mitgebrachte Gegenstände werden gemeinsam mit Objekten aus Stuckmarmor zusammengebunden, welche Niklaus Wenger in den Tagen zuvor in der Kalberhalle hergestellt haben wird. Die Unmittelbarkeit der Entstehung manifestiert sich später nur noch in der Erinnerung der Beteiligten – der Moment als solcher rückt in das Zentrum und die Gäste sind Teil des kreativen Prozesses. Alle Bindings zusammen ergeben schliesslich ein Werk, dessen Autorenschaft teilweise unbekannt bleiben wird.